Nikotinentzug und Psyche
Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.
Die schlechte: Auf psychischer Ebene ist der Nikotinentzug deutlich schwerer. Aber nur, wenn die Folgen der Raucherentwöhnung auf die Psyche nicht durchschaut werden. Und wenn die komplexen Zusammenhänge von Gewohnheiten und Einstellungen nicht klar sind.
Doch die gute Nachricht: Du kannst die psychischen Entzugserscheinungen sehr gut beeinflussen, wenn du weißt, wie!
Beim psychischen Entzug der Nikotinsucht wird so richtig deutlich, wie sehr das Rauchen zu einem Gefängnis für den Raucher wird.
Nach dem Rauchen aufhören fehlt die Zigarette plötzlich überall…beim Entspannen, bei anderen Tätigkeiten, bei Langeweile, beim Trinken von Alkohol. Und so weiter…
Die Vielzahl an Situationen, in denen Raucher sich die Zigarette antrainiert haben, ist enorm! Und gerade in diesen Situationen erscheinen dem frischen Ex-Raucher die Entzugserscheinungen dann besonders stark: Der psychische Entzug beeinflusst die Wahrnehmung der körperlichen Symptome.
Gerade Stresssituationen stellen für viele eine besondere Herausforderung. Deshalb ist es wichtig, schon im Voraus zu überlegen, welche Strategien einem dabei helfen können. Da kommen zum Beispiel progressive Muskelentspannung oder Atemtechniken in Frage.
In jedem Fall ist ein Umdenken erforderlich. Und auch ein Umlernen. Denn als Raucher haben Lippen und Hände bis zu 400 Mal täglich (!) völlig mechanisch die gleiche Bewegung gemacht!
Deshalb ist es hilfreich, Alternativen zur Beschäftigung von Händen und Mund parat zu haben. Kaugummi, ein Stück Obst oder Gemüse, ein Knautschball oder ein Kulli zum „Rumspielen“ können da schon viel tun!
Und auch wenn dein Kopf dir sagt, dass du eine Zigarette brauchst – dein Körper braucht sie nie! Nur stellt sich der Körper ganz von selbst auf die Nikotinfreiheit ein – für die Umstellung beim Nikotinentzug in Psyche bist allein du zuständig!
Hey Max,
mir ist es anfangs echt schwer gefallen den Teufelskreis des Nikotinentzugs zu durchbrechen.. Aber irgendwann habe ich verstanden wie es funktioniert und mit dem richtigen Gedanken wird es irgendwann fast zum Kinderspiel.
Auch dass du (wie ich) mit der Methode „Willenskraft“ keinen Erfolg hattest, kann ich nur bestätigen!
Ich freue mich schon auf viele weitere hilfreiche Artikel von dir! Wenn du willst, kannst du gerne auch mal auf meinem Blog vorbei schauen, würde mich sehr freuen.
LG Hannes von Rauchstopp.info
Hallo Hannes,
danke für deinen Kommentar! Mit der Methode „Reine Willenskraft“ hab ich auch schon sehr viele andere scheitern sehen – da sind wir zwei nicht die Einzigen! 😀
Beste Grüße, Max
hallo, habe 3 Wochen lang aufgehört zu rauchen, dann wieder angefangen. Habe am Tag ca. 15 Zigaretten geraucht, jetzt rauche ich noch 3 Zigaretten am Vormittag, sobald ich nach Hause gehe (ca. 12.30 Uhr) rauche ich nicht mehr. Aber sobald ich auf Arbeit bin, kommen wieder 3 Zigaretten ins Spiel. Wie schaffe ich es, auch von diesen 3 Zigaretten weg zu kommen? Beste Grüße Birte
Hallo Birte,
wie kommst du auch von den letzten Zigaretten weg? Nun, du hast genau das doch schon einmal für 3 Wochen geschafft!
Jetzt aber gehst du hin, und setzt dir selbst diese Limitierung in den Kopf, dass du nicht wegkommen könntest von den letzten 3 Zigaretten.
Je mehr du daraus ein Hindernis in deinem Kopf machst, umso schwerer wirst du dich auch damit tun, dieses Hindernis zu überwinden, nicht wahr?
Zur Unterstützung kannst du die Tipps aus dem Artikel Rauchen Aufhören Tipps: Verlangensattacken verwenden.
Am wichtigsten für das Aufhören ist und bleibt aber trotzdem dein Mindset. Wenn du es schaffst, beim Aufhören in einem gelassenen, achtsamen Zustand zu bleiben, so wirst du es leicht schaffen.
Ich wünsche dir alles Gute.
Viele Grüße, Max
Hi,
Bin jetzt seit knapp 50 Tagen nichtraucher, dazu habe ich sei ca 15 Tagen auch Süßgetränke weggelassen. Trinke im moment nur noch Mineralwasser/still/Tee und Cafe, aber keine Cola,Fanta, A-Saft, Redbull usw.
Am Anfang klar war es schwer, aber machbar, aber nach ca. 1 Monat bin ich leicht in eine Depression gefallen, dazu kommen alte Gedanken, Traurigkeit, Müdigkeit und Kraftlos.
Ich hatte auch vor dem Rauch und Süßgetr.stopp schon viel Stress im Alltag, konnte es aber immer wieder verdrängen durch die Kippe und einem Redbull.
Ich würde gerne wissen ob ihr auch in eine Traurige Depression gefallen seit? Wann das ca. begann und wann es aufhörte? Hattet ihr dabei Hilfe?
Blöderweise sind wir auch grad Richtung November, es wird kälter, dunkler, dann noch das Corona… blödes Datum zum aufhören gewesen 🙂
Als Tipp, hört eher auf wenn es Richtung Sommer wird… und nicht Richtung Herbst/Winter…
P.s. Eigentlich ists egal wann, aber aufhören ist immer besser!
Danke schonmal.
Hallo und vielen Dank fürs Teilen deiner Erfahrung!
Ich denke da geht es vielen so, dass sie beim Aufhören mit alten Gefühlen konfrontiert werden, weil sie das Rauchen eine lange Zeit dazu verwendet haben, ihren Gefühlen auszuweichen. Dabei ist es ganz wichtig, all diesen Gefühlen Raum zu lassen und ihnen Ausdruck zu verleihen, beispielsweise durch Musik und Bewegung. Zusätzlich braucht der Körper einige Zeit, um sich auf das rauchfreie Leben umzustellen, also Hormonhaushalt etc. anzupassen.
Eine solche Tiefphase hatte ich auch nach dem Aufhören, und das dauerte mit Auf und Ab ein paar Wochen. Teile dich den Menschen um dich herum mit, bleib‘ nicht alleine damit. Und geh öfter mal raus in die Natur. 🙂
Sollte es dir zu viel werden, dann scheue dich nicht davor, mit einem Psychologen zu sprechen. Eine erste Anlaufstelle kann auch die Telefonberatung der BZgA sein.
Ich glaube übrigens es gibt kein schlechtes Datum fürs Aufhören. 😉
Ganz liebe Grüße und viel Erfolg dir weiterhin!
Du schaffst das schon!